Rund 30 Personen fanden sich am vergangenen Dienstag Abend im Jugendcafé des Drensteinfurter Kulturbahnhofs ein, um sich über Blühprojekte im Kreis Warendorf zu informieren. Jürgen Blümer, Veranstalter der Reihe ‚Zukunft Heimat‘, hatte gemeinsam mit dem Ortsverband Bündnis90/Die Grünen Drensteinfurt fünf Referentinnen und Referenten eingeladen, die über ihre Aktionen berichteten. „Wir wollen, dass die Menschen nach diesem Infoabend nach Hause gehen, um für die Bewahrung der Schöpfung aktiv zu werden“, formulierte Blümer gleich zu Beginn den hohen Anspruch an diesem Abend.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Sprecher Bernhard Meyer, der nochmal deutlich
machte, dass es Zeit wird für Veränderungen eröffnete den Reigen der Projektvorstellungen Frau Dr. Berit Philipp von der Naturschutz-Station Haus Heidhorn. Sie ist verantwortlich für„ 8Plus summt auf“ im Kreis Warendorf, an dem auch Drensteinfurt teilnimmt. Das Projekt befindet sich in der Startphase und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Ziel ist die u.a. die nachhaltige insektenfreundliche Umgestaltung von kommunalen Flächen im Stadtbereich.
Vor der Pause berichtete Reinhold Hövelmann aus Enniger von der Neugestaltung der Gartenanlagen am zukünftigen Laakenhof. Der dort ansässige landwirtschaftliche Betrieb kooperiert mit dem Verein anders ackern e.V., um in dem Projekt einen naturnahen Schaugarten zu realisieren. Im Anschluss an den Vortrag wurde sehr engagiert über die Naturschutzauflagen für die Landwirtschaft diskutiert.
Diese Diskussion wurde auch nach der Pause fortgeführt. Landwirt Martin Holtkamp warb zunächst für sein Blühflächenprojekt in Rinkerode: „Ich möchte, dass die Leute nicht nur auf die Landwirte zeigen, sondern selber etwas tun“, erklärte er sein Angebot, eine Wiesenpatenschaft einzugehen für 100 Quadratmeter zum Preis von 50 €. Auch Holtkamp konnte aus seinem Alltag als Landwirt von Vorgaben berichten, die dem Naturschutz eher schaden würden anstatt ihn zu fördern.
Rudi Naerger ließ im Anschluss die ersten zwei Jahre ‚interkultureller Garten‘ in Drensteinfurt Revue passieren. Mit großem Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist hier ein Ort der Begegnung entstanden. Schülerinnen und Schüler, Geflüchtete und ansässige Stewwerter treffen hier bei der Gartenarbeit zusammen. „Wir haben uns vorgenommen, in diesem Jahr alles noch besser zu machen“, so Naergers Ausblick auf die Zukunft des Gartens.
Den Abschluss bildete die Kommunikations- und Designfachfrau Anja Samulewitsch aus Beckum. Sie hatte in Eigeninitiative mehrere Blühprojekte gestartet wie „Beckum blüht auf“. Dabei war Ihr insbesondere die Kommunikation in den sozialen Medien ein besonderes Anliegen. Gemeinsam mit Jürgen Blümer wurde die Idee von #werseblühen entwickelt. Es sollten Blühflächen entlang der Werse von Beckum über Ahlen bis Drensteinfurt geschaffen werden. „Zu dem Projekt #werseblühen werden wir noch einmal aktiv werden“, erläuterte Samulewitsch und hofft dabei insbesondere auf die Unterstützung durch den Naturschutzbund.
Beendet wurde der anregende Abend mit dem verteilen von Blühsamen-Tütchen – und der Aussicht auf einen bunten Bienensommer.
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