Essen ist politisch!
Auch in diesem Jahr mobilisiert ein breites Bündnis aus Umwelt-, Eine-Welt- und kirchlichen Gruppen zur bundesweiten Demo „Wir haben Agrarindustrie satt“.
Am 19.01. in Berlin werden wieder tausende Menschen für eine Agrarwende demonstrieren, diesmal unter dem Motto „Essen ist politisch“.
Zu den Unterstützergruppen zählen u.a. Brot für die Welt, Misereor, BUND, Greenpeace, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und AWO International.
Mehrere Gruppen aus Hamm, Drensteinfurt und Neubeckum werden sich zu der Demo am 19.01. mit Bus und Bahn auf den Weg machen.
Bereits in 2018 haben wir an der gleichlautende Demo teilgenommen.
Weitere Infos dazu unter juergen.bluemer@gmx.net
Zum aktuellen Hintergrund:
Wenn selbst die CDU in Niedersachsen in TOPAGRAR eine lückenlose Video-Überwachung von Schlachthöfen fordert, müssen die Missstände in der Fleischindustrie katastrophal sein: https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/otte-kinast-will-videoueberwachung-in-schlachthoefen-10139437.html
Tatsächlich mussten in Niedersachsen Schlachthöfe geschlossen werden, weil unter den Augen von Tierärzten massenhaft schwerste Verstöße gegen den Tierschutz stattfanden. Dieses Straftaten sind nur ans Licht gekommen, weil Tierschützer diese Vergehen heimlich filmen konnten. Die Bilder waren derart verstörend, dass sogar die CDU in Niedersachsen nun von einem Systemversagen bei den Kontrollen spricht.
Die Fleischindustrie wehrt sich verzweifelt gegen diese Kontrollen und will keinen Systemfehler erkennen. Dabei ist die kapitalistische Ausbeutung von Menschen und Tieren die Basis des Geschäftsmodells in den Fleischfabriken. Denn nur, wenn Leiharbeiter in unmenschlicher Akkordarbeit die Tiere aus der Qualzucht massenhaft töten und zerlegen, kann das Billigfleich beim Discounter auf die Ladentheke gelegt werden.
Wer die Aussagen des obigen Absatzes für übertrieben hält, kann sich auf Basis der folgenden Artikel das Grundwissen über die Fleischindustrie in Deutschland aneignen:
„Heimlich gefilmte Aufnahmen aus einem Schlachthof in Niedersachsen offenbaren krasse Verstöße gegen den Tierschutz. Der Fall entlarvt zudem ein System.“
https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/tierquaelerei–heimliche-aufnahmen-offenbaren-krasse-tierschutz-verstoesse-8395660.html
„Der ZEIT liegen acht Aussagen von Amtsveterinären vor, weitere Fälle hat die ZEIT anhand von Gerichtsunterlagen ausgewertet. Gegen die Zusicherung von Anonymität erzählen die Veterinäre, wie schwer ihnen ihre Arbeit gemacht wird. Sie berichten von Morddrohungen, von Mobbing, von willkürlich anmutenden Versetzungen und politischer Einflussnahme. Die Berichte deuten darauf hin, dass es in Deutschland ein Vollzugsdefizit gibt, das von den Behörden nicht nur in Kauf genommen, sondern gefördert wird.“
https://www.zeit.de/2018/24/tierschutz-landwirtschaft-schlachthoefe-amtstieraerzte-veterinaeramt
Gerade jetzt ist der Protest in Berlin und das Einstehen für die Agrarwende wichtig: Die Union und große Teile der CDU-geführten Ministerien in Land und Bund wollen an der Massentierhaltung und damit an Tierqual und Umweltzerstörung weiter festhalten. Dagegen will die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger längst die Agrarwende. Diese Mehrheit muss am 19.01. sichtbar in Berlin auf die Straße gehen.
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